Herausforderungen in der Notaufnahme: Sepsis neu definiert

2016年11月22日

This webinar is presented in German by Priv.-Doz. Dr. med. Michael Oppert, Chefarzt der Notaufnahme, Klinik für Notfall- und Internistische Intensivmedizin des Klinikums Ernst von Bergmann, Potsdam.

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Sepsis und septischer Schock stellen eine tägliche Herausforderung in Notaufnahmen und auf Intensivstationen dar. Trotz einer Vielzahl verbesserter Therapiemaßnahmen geht die Sepsis auch heute noch mit einer hohen Letalität und Morbidität einher.

Jedes Jahr erkranken bis zu 30 Millionen Menschen weltweit an Sepsis. In Deutschland haben Krankenhäuser 2011 mehr als 175.000 Sepsis-Erkrankungen gemeldet, von denen über 50.000 tödlich verlaufen sind, so die Global Sepsis Alliance (GSA) und die Deutsche Sepsis-Gesellschaft (DSG). Septische Erkrankungen stellen somit die dritthäufigste Todesursache nach dem akuten Myokardinfarkt dar und verursachen jährlich mehr Todesfälle als Brustkrebs, Prostatakrebs und HIV/AIDS zusammen.

Eine internationale Task Force hat im Auftrag der beiden führenden Fachgesellschaften – die  European Society of Intensive Care Medicine und die (überwiegend amerikanische) Society of Critical Care Medicine - die Definition der Sepsis überarbeitet.

Anfang 2016 wurden auf dem Jahreskongress der Society of Critical Care Medicine in Orlando die neuen Sepsis Kriterien vorgestellt und zeitgleich im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2016; 315: 788-800) publiziert.  Im Zentrum steht jetzt der SOFA-Score, der das Organversagen in den Mittelpunkt rückt.

Die Sepsis wird jetzt als „lebensbedrohliche Organdysfunktion aufgrund einer fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion“ definiert. Die wichtigste prinzipielle Veränderung ist der Verzicht auf die SIRS-Kriterien.

Die SIRS-Kriterien seien auch bei einfachen nicht-komplizierten Infektionen erfüllt, heißt es in einer Stellungnahme der European Society of Intensive Care Medicine. Auch nicht-infektiöse Trigger (zum Beispiel ein Trauma, eine Pankreatitis, oder bei Patienten nach Reanimation eines Herzstillstands) würden sie erfüllen. Andererseits können die SIRS-Kriterien bei kritisch kranken Patienten mit offensichtlichen Anzeichen einer lebensbedrohlichen Infektion fehlen.

In diesem Webinar werden die Herausforderungen in Notaufnahmen und auf Intensivstationen mit Blick auf die neuen Sepsis Kriterien beleuchtet. Dem Zuhörer sollen wichtige Informationen über die schnellstmögliche Diagnostik und optimale Behandlung  dieser immer noch lebensbedrohlichen Erkrankung vermittelt werden.

Sprecher

Priv.-Doz. Dr. med. Michael Oppert, Chefarzt der Klinik für Notfall- und Internistische Intensivmedizin, Klinikum Ernst von Bergmann gemeinnützige GmbH

Priv.-Doz. Dr. med. Michael Oppert, geboren in Berlin, legte 1995 seine Promotion zum Dr. med. ab und ist Facharzt für Innere Medizin mit den Zusatzbezeichnungen „Spezielle internistische Intensivmedizin“ und „Rettungsmedizin“. Im Jahre 2010 habilitierte Herr Dr. Oppert im Fachbereich Innere Medizin.

Seit 2003 war Herr Dr. Oppert als Oberarzt in der internistischen Intensivmedizin am Universitätsklinikum Charité, Campus Virchow-Klinikum tätig, welche zwei Stationen umfasst sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug. Seit 2008 war er als Oberarzt in leitender Funktion für die interdisziplinäre Intensivstation am Campus Virchow-Klinikum verantwortlich. Regelmäßig fuhr er auf dem Notarztwagen der Berliner Feuerwehr und war für die präklinische Betreuung der Notfallpatienten verantwortlich.

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